Aus einem Kommentar über meine Webseite von einer Nicht-Zahnärztin:

„Du genderst nicht, bleibst auf das männliche Genus fixiert. Warum sind wir Frauen immer nur "mitgemeint"? Sehr konservativ finde ich das. Ist das so üblich in eurem Metier?“

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Ja. Das ist üblich in der zahnärztlichen Profession.

Und warum pflege ich diese sprachliche Praxis selbst auch?

Zum einen, weil sich das Wort Zahnarzt nicht wirklich gendern lässt.

Zum anderen, weil die Besinnung auf „Zahnärztin“ einer Zahnärztin meist nicht dient. Dazu eine wahre Geschichte:

Für zwei Kinder mit kieferorthopädischem Behandlungsbedarf werden die KFO-Behandlungspläne erstellt und genehmigt. Zuvor wird der Vater über die Abläufe der Behandlung und die Kostenanteile aufgeklärt. Alles scheint in Ordnung.

Doch zum ersten Behandlungstermin erscheinen beide Kinder nicht – ohne Absage. Vielleicht ein Verständnisproblem der Familie mit Migrationshintergrund? Dem älteren Bruder, der zu seinem Termin erscheint, wird wenige Tage später aufgetragen, dass neue Termine für seine Geschwister vereinbart werden sollen. Nun meldet sich der Vater bei der Rezeption. Er sagt, die Kinder konnten ihre Termine nicht wahrnehmen, weil sie krank waren. Aber er habe eine Eigenanteils-Rechnung erhalten. Das billigt er nicht. Er möchte einen Anruf vom Arzt, mit einer Helferin wird er nicht sprechen.

Der Vater bekommt also einen freundlichen Anruf von mir. Aber er will nicht mit mir reden: „Ich will einen Arzt sprechen, nicht eine Helferin“.

Ich erkläre freundlich, dass ich sein Zahnarzt bin, doch er entgegnet nur wieder: „Ich will einen Arzt sprechen, nicht eine Helferin“.

Ich werde deutlich: ICH BIN DER ZAHNARZT. Und nun ist er für ein konstruktives Gespräch offen.

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Leider ist in unserer Gesellschaft eine Zahnärztin oft nicht dasselbe wie ein Zahnarzt. Da hilft keine Gendersprache, sondern im Gegenteil nur die klare und bestimmte Feststellung, dass die Zahnärztin nun einmal DER ZAHNARZT ist.    

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