Abb.: Zungenlage nach Deglutition.
Echtzeit-MRT Max-Planck-Society.
Mit freundlicher Genehmigung.
Wo ist Platz für ein Zungengitter?
Reflexion.
Mein Zunge spürt in Ruhe …
… den ganzen Gaumen. Sie liegt ihm dicht an. Vorne verläuft sie stumpf entlang der Front. Mit der Zungenunterseite spüre ich meinen Lingualretainer an der unteren Front.
Ganz entspannt. Meine Zähne sind nicht geschlossen, sondern schweben.
Es ist genau wie in dem Bild.
Ein Echtzeit-MRT zeigt die Zunge nach Deglutition, physiologisch in Ruhe. Vorne und hinten die Mundschlussventile.
Sie sind dicht geschlossen, so dass die Zunge im enoralen Unterdruck am Gaumen gehalten wird.
Wo würde hier im Mund ein Zungengitter liegen?
Wo wäre Platz für ein Zungengitter?
Das Bild zeigt uns: Unter physiologischen Bedingungen gibt es im Mundraum keinen Platz für ein Zungengitter.
Hm… Wie kann mittels eines Zungengitters eine physiologische Situation geschaffen werden?
Mehr noch: Was würde passieren, wenn ein Zungengitter bei mir, also in bereits physiologischen Verhältnissen eingesetzt werden würde?
Oder ein scharfer Rechen, ein festsitzender Crib?
Oder wenn ich statt eines dezenten Lingualretainers mit meiner Zungenunterseite Spikes spüren würde und meine Zunge den Dornen stets ausweichen müsste?
Da wären ständig Ausweichbewegungen nötig.
Dann wäre meine gesunde, physiologische Ruhe dahin.
Warum behandle ich mit Zungengitter?
Vielleicht aus historischen Gründen. Weil es so erwartet wird. Weil es Behandlungsstandard ist. Behandlungsstandard aus historischen Gründen.
Vielleicht, weil es für meine Patienten mit gestörtem vorderen Mundschlussventil noch keine wirklich gute, angenehme, passende Mundvorhofplatte gibt.
Eine solche gut passende, elastische Mundvorhofplatte bietet einen idealen Zugang in der Therapie der orofazialen und myofunktionellen Störungen.
Wir informieren Sie über das geeignete Modell (Zulassungsverfahren 2025).
Brigitte Rohdich